Vom Traumahund zum Traumhund

Unser Bart kam direkt aus der Tötung zu uns. Es lässt sich denken, dass er verschiedene Probleme mit sich brachte, sowohl körperliche als auch seeliche.

Neben kleineren Bisswunden, einer erheblichen Ohrenentzündung und unsäglicher Verwahrlosung, war er leider Leishmaniose positiv getestet. Zwei weitere Nachtestungen bestätigten, dass er positiv ist. Er bekommt das gängige Mittel Allopurinol und wird homöopathisch unterstützt mit Flor de piedra D6 (3x tägl. 5 Globuli) und einem von der Tierheilpraktikerin speziell auf ihn abgestimmten Konstitutionsmittel zur Stärkung des Immunsystems. Ebenso bekommt er Schüßlersalz Nr.12 D6 (2x tägl. 3 Tabl.)

Auch litt er an sogenannten Wechselstühlen. War die Verdauung ca. 1,5 Wochen normal, bekam er wieder Durchfälle oder zumindest breiigen Stuhl. Obwohl etliche Stuhluntersuchungen keinen krankhaften bzw. parasitären Befund ergaben, hielt dieser Zustand über Monate an.
Hier brachte ein einfaches Mittel per Zufall die Lösung. Zur Hauptmahlzeit bekommt er nun aufgeweichte Möhrenpellets (Olewo-im Fachhandel erhältlich). Seitdem ist seine Verdauung in Ordnung.

Gravierender waren seine seelichen Probleme.
Er litt an einem massiven Trauma und unter extremen Verlustängsten.


Er zeigte regelrecht klaustrophobische Züge, geschlossene Türen jeglicher Art wurden von ihm "attakiert", indem er panisch daran kratzte und sich mit dem ganzen Körper dagegen warf. Begleitet wurde dieses Verhalten von endlosem Bellen.
Überhaupt bellte er ständig (auch im Umgang mit unseren anderen Hunden zeigte er dieses Verhalten), es schien, als kenne er keine sonstige Kommunikation.

 

Ebenso war er extrem futterneidisch, attakierte unsere Hunde, wenn es ums Fressen ging.
Ein Verlassen des Raumes war nicht möglich, ohne enorme Panik auszulösen.
Schmeißfliegen waren ebenfalls angstauslösend. Er rannte, wenn er sie summen hörte mit eingeklemmter Rute weg und suchte sich ein Versteck.
Die zufällige Begegnung mit einem alkoholisierten Mann war für unseren Bart schockierend, Angst und Panik pur!


Auch hier kann ich wiederum den Besuch bei einem kompetenten Tierheilpraktiker nur empfehlen.


Zusätzlich bekam Bart ein DAP- Halsband, Schüßlersalz Nr.7 sowie Rescuetropfen. Die Tierärztin verordnete ihm zur Nervenberuhigung folgende pflanzliche Mittel: Zylkene und Relaxan forte.


Positiv wirkte sich auch das tägliche touchen (T-Touch) aus.
Eine Hundesitterin, die er gut kannte, leistete ihm ungefähr vier Monate Gesellschaft, danach funktionierte das Alleinlassen mit den anderen Hunden.
Um das Ziel, Bart zu einem ausgeglichenen Leben zu verhelfen, zu erreichen war es enorm wichtig ihm Geduld entgegen zu bringen, verlässlich für ihn zu sein, Rituale und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Eine klare Linie - auch Verbote - waren hierbei nötig.


Viele schöne, gemeinsame Erlebnisse und geistige Auslastung gehören natürlich immer noch zum Pflichtprogramm!

Aber auch unser funktionierendes Hunderudel hat seinen Teil zu Barts Integration geleistet. Und die Angst vor Fliegen hat er durch unseren Luke verloren, der ihm ganz ruhig immer wieder gezeigt hat, dass man diese lästigen Plagegeister am besten fängt.
Heute macht er es genauso.

Abschließend muss ich unbedingt erwähnen, dass Bart sich sehr positiv entwickelt hat und ein absoluter Traumhund ist.

Ruth L.