Die Farbe des Gos d'Atura Català

Wenn man einen Hund beobachtet, fällt normalerweise zuerst die Pracht seines Rückenfelles und die Auffälligkeit seiner Farbe auf.

In den Hunderassen teilen sich die Farbabweichungen in den folgenden drei Gruppen: Bei der ersten Gruppe erlaubt der Standard keine Vielfalt, d. h. dass alle Hunde die gleiche Farbe haben müssen, die zweite Gruppe erlaubt Änderungen und ihre Exemplare werden nach ihrer Farbe in Gruppen geteilt, und die dritte Gruppe, obwohl sie die Vielfalt erlaubt, teilt bei den Ausstellungen nicht die Exemplare in verschiedenen Klassen nach der Farbe ihres Felles. Der Gos d‘Atura gehört zu dieser letzen Gruppe und wenn es etwas gibt, das beim ersten Betrachten eines Hundes dieser Rasse die Aufmerksamkeit erregt, ist es sein schönes Fell.
 
Die Vielfalt in der Farbe ist etwas, das nicht nur in der Gesamtheit der Rasse vorkommt, sondern auch innerhalb der Mitglieder derselben. Der Gos d‘Atura ist ein Hund, der ständig seine Farbe ändert, selbstverständlich was die Intensität der Tönung betrifft, aber er ändert auch die Nuancen, die bewirken, dass in Zusammenhang mit der verschiedenen Dichte und Länge des Felles im Laufe der Jahre, wir den Eindruck bekommen, dass er ein ganz anderer Hund geworden ist.

 

Die Änderungen kommen am meisten in der Zeit des Haarwechsels vor, was eine intensivere Färbung verursacht. Ebenfalls, und so wie auch der Standard einräumt, ändert sich die Farberscheinung, wenn wir den Hund von fern oder von nah beobachten. Von fern scheinen diese Hunde einfarbig zu sein, homogen oder mit einem helleren Ton in den Gliedmaßen, aber wenn wir sie von nahe betrachten, stellen wir fest, dass die Gesamtfarbe das Ergebnis einer Mischung aus waffelfarbigen, mehr oder weniger rötlich braunen, weißen, grauen und schwarzen Haaren ist.

 

Nach den verschiedenen Mischungen bekommt man einige Basisfarben, die im Standard genau bestimmt sind: waffelfarbig, sandfarbig, grau und schwarz.

 

Es gibt keine weitere zugelassene Farben, aber wohl Abweichungen und Zusammenstellungen der Standardfarben, und hellere, mittlere und dunklere Tönungen, so dass die zweifarbigen Exemplare nicht selten sind.

 

In dieser Hinsicht ist die Begrenzung zu erwähnen, die der erste Standard 1929 vorschrieb. Dieser verlangte, dass die Exemplare waffelfarbige Gliedmaßen und ein schwarzes, graues oder ein — mehr oder weniger dunkel — waffelfarbiges Rückenfell haben sollten. Dieser Standard, der 1982 geändert wurde, ist der Beobachtung von Exemplarfällen seitens des Verfassers des ersten Dokumentes zuzuschreiben. Noch heute trifft man in einigen Linien auf eine Überlegenheit von zweifarbigen Exemplaren mit waffelfarbigen Gliedmaßen.

Pablo
Pablo

Die Leute, welche die Zurückgewinnung der Rasse begonnen haben, berichten von einer Überlegenheit der grauen Exemplare und in geringer Zahl der braunen Exemplare im natürlichen Lebensraum dieser Rasse. Das hat sich bei der ausgewählten Züchtung wegen des größeren wirtschaftlichen Erfolges der waffelfarbigen Exemplare geändert. Rar sind die schwarze und feuerfarbige Exemplare und die schwarzen mit weißen Haaren dazwischen.
 
Die Farbe des Rückenfelles verbindet man normalerweise mit einigen Besonderheiten desselben: Die grauen haben gewöhnlich ein rauhes Fell und die waffelfarbigen haben normalerweise ein dickeres Fell und Unterfell, aber ihrerseits einen ausgeprägteren Haarwechsel und eine größere Neigung zur Verfilzung.
 
Im ersten Standard war der auch kleinste weiße Fleck nicht erlaubt. In dem aktuellen Standard behält man den Vorbehalt für weiße oder schwarze Flecken, aber man weist auf die Duldung von kleinen Gruppierungen von weißen Haaren auf der Brust oder auf der Oberseite der Zehen hin (nicht in Zusammenhang mit weißen Nägeln), ohne dass sie aber Flecken bilden.

 

Bei einigen Welpen, vor allem bei den grauen, kann man bei der Geburt einen weißen Stern auf der Brust beobachten, der normalerweise beim ersten Haarwechsel verschwindet, obwohl manchmal eine Zone mit hellerem Ton als der Basiston übrigbleibt. Was die Flecken betrifft, muss darauf hingewiesen werden, dass, wenn die Haut des Gos d‘Atura von einer Abschürfung oder einer Verbrennung mit lokalem Haarverlust betroffen wird, das Haar nach der Heilung an dieser Stelle dunkler nachwachsen wird, und es wird bis zum nächsten oder übernächsten Haarwechsel so bleiben, aber das soll nicht mit einem echten Fleck verwechselt werden.

Paula
Paula

Die Welpen haben einige Besonderheiten. Sie sind viel dunkler als die ausgewachsenen Tiere. In einige Fällen ist es kompliziert, die Farbe vorherzusehen, die sie beim Wachsen haben werden. Diejenigen, die schwarz geboren werden, können schwarz oder grau werden, diejenigen, die waffel- oder sandfarbig sein werden, sind normalerweise braun, mehr oder weniger dunkel. Die ausgewachsenen Tiere, die silbergrau oder grau sind, hatten als Welpen ein graubraunes, getigertes Rückenfell. Sehr oft haben sie eine ausgeprägte Maske, die entweder in einigen Wochen verschwindet oder während der ersten Jahren des ausgewachsenen Lebens bleibt. Die Farbe der Schleimhaut und der Nägel kann bei der Geburt nicht besonders ausgeprägt sein und erst im Laufe des Wachstums ihren endgültigen, intensiveren Ton bekommen, das Gleiche geschieht für die Ballen.
 
Die Farbe eines Exemplars hängt nicht nur von der Farbe seines Felles, sondern auch von den restlichen sichtbaren Teilen und eine gute Pigmentierung ist überall erforderlich. Die Haut geht zu der Schleimhaut über und hat eine Serie von Anwachsungen (Fell, Nägel usw.) Ebenso muß man ein Exemplar mit Strafpunkten belegen, das eine korrekte Farbe hat, was die Vielfalt und die Intensität betrifft, aber Mängel an der Pigmentierung in der Schleimhaut und an der Nägeln vorweist. Auch ein Exemplar, das eine perfekte Pigmentierung der Schleimhaut, der Augenlider usw. vorweist, aber ein zu helles oder zu blasses Fell hat, ist nicht in Ordnung und bekommt deshalb Strafpunkte.
 
Was die Mängel betrifft, gelten als schwerwiegende Mängel auch zwei, die mit der Farbe zu tun haben: Helle Augen oder einige weiße Nägel. Es sind Mängel, die einem Exemplar nicht ermöglichen, die Qualifikation „Exellent“ zu bekommen. Viele Ausscheidungsgrunde sind mit der Farbe verbunden: Fehlende Pigmentierung auf den Lippen, auf der Nase, auf den Lider oder auf dem Gaumen, eine braune Nase, blaue Augen, weiße Flecken oder ausnahmlos weiße Nägel.
 

Dueno
Dueno

Ein Gesichtspunkt, den die derzeitigen Clubdirektorinnen vertreten, findet man im Absatz „Zusätzliche Überlegungen“: „Die gut pigmentierten Farbtonarten sind wünschenswert und müssen geschätzt werden“. Es ist merkwürdig, zu beobachten, daß, schon vor 15 Jahren, und zwar zwei Jahre nach der Herausgabe des aktuellen Standards, der Verfasser des ersten Buches über diese Rasse, Xavier Andréu i Bartolí, über diesen Gesichtspunkt gestolpert ist. Er berichtet, dass der Standard deutlich sagt, daß die Hunde mit gut pigmentiertem Fell zu bevorzugen sind, auch verlangte er mehr Strenge in der Bewertung dieses Merkmals, und auch warnte von den elfenbeinfarbigen, sehr hellen Hunden, die ein weißeres als ein pigmentiertes Fell haben. Deshalb riet er die Züchter zur Verbesserung dieser Neigung durch die Kreuzung mit dunkelgrauen Exemplaren aus Linien mit gesichertem Farbton. Die wiederholte Kreuzung von hellen Exemplaren endet gewöhnlich zu einem totalen Farbverlust und die gelegentliche Kreuzung mit schwarzen oder dunkelgrauen Exemplaren läßt normalerweise die verlorene Farbe wiedererlangen.
 
Einer der Reichtümer dieser Rasse ist die Vielfalt seiner Farbe und das ist etwas, das wir aufbewahren sollten, indem wir nach Exemplaren suchen, die jede vom Standard erlaubte Farbe mit einigen schönen Tönungen haben, ohne zuzulassen, dass nur eine von dieser Farbe die Vorherrschaft einnimmt.
 
F. S. MARTÍNEZ DEBÉN
(Fachrichter)

Übersetzung im Auftrag des Clubs CGC e.V., ehemals CCH e.V.


Übersetzung von Sylvia Sievers, Leck

Farb-Nuancen beim Gos d'Atura Català

Arena

sandfarben in den Abstufungen

- hell - mittel - dunkel -

mit dunkler Färbung an Ohren, Lefzen, Rute - schwarze Nase

Barquillo

braun in den Abstufungen

- hell - mittel - dunkel -

  Brandmarken (hellere Abzeichen an Brust und Pfoten)

Mehrfarbig im gesamten Fell

 

Gris

 grau in den Abstufungen - hell - mittel - dunkel -

bestehend aus weißen, grauen und schwarzen Haaren

  Nuancen von silbergrau bis grauschwarz

 

Negro

komplett schwarz

Negro y fuego

schwarz mit hellen Abzeichen

brandmarken - hellere/sandfarbene Pfoten und Beine

Es gibt auch Exemplare mit einem Gemenge von schwarzen, lohfarbenen und rötlich-sand-gelben Haaren;

letztere können an einigen Stellen vorherrschen und so den Eindruck schwarz-brandmarkener Exemplare hervorrufen

 

Schwarze oder weiße Flecken sind nicht zugelassen

 

Manchmal toleriert man einige kleine Grüppchen weißer Haare in der Form eines Bruststerns

oder auf der Oberseite der Zehen; im letzteren Fall darf dies aber nicht von weißen Nägeln begleitet sein.